Skip to main content

27. Juli 2021

Mit großer Freude hat der Bundesverband rechtswissenschaftlicher Fachschaften e.V. (BRF) die Umbenennung juristischer Standardwerke des C.H. Beck Verlages zur Kenntnis genommen. Als meistverkaufter Zivilrechtskommentar wurde der Palandt nun zu Ehren von Christian Grüneberg, Richter am Bundesgerichtshof, umbenannt. Auch weitere Werke, deren Namensgeber:innen während der NS-Zeit eine aktive Rolle spielten, erhalten neue Namen.

Nachdem das NS-Justizunrecht nun in die juristische Ausbildung implementiert wurde, ist die Umbenennung der juristischen Standardwerke ein weiterer wichtiger Schritt zur Sensibilisierung der Studierenden sowie der gesamten Justiz. Nur wenn ein verantwortungsvoller Umgang mit dem NS-Justizunrecht geschaffen und gewahrt wird, sehen wir es als gewährleistet an, dass die zukünftigen Jurist:innen Deutschlands sowohl mit weitreichender Kenntnis des NS-Justizunrechts in ihr Berufsleben starten als auch mit der Fähigkeit kritisch zu denken und antisemitische Strukturen zu erkennen und diese zum hin Besseren zu verändern. „Dass der C. H. Beck Verlag nun eine Vorreiterrolle einnimmt und ein Zeichen gegen Antisemitismus setzt, ist sehr lobenswert.“, so Antonia Baumeister, Vorständin für Öffentlichkeitsarbeit des BRF.

Weiter erfreut es, dass auch der Schönfelder, eine der verpflichtenden Gesetzessammlungen für die Erste Juristische Staatsprüfung, umbenannt wird. Es ist ein Schritt weg von Antisemitismus hin zu einer offenen Gesellschaft, in der kein:e Jurastudent:in Gesetze und Kommentare verwenden muss, die ihren Namen von Antisemiten und Nationalsozialisten erhalten haben.

Wir freuen uns, dass jahrelange Forderungen nun endlich erhört worden sind. Ein besonderer Dank gilt Janwillem van de Loo, Mitbegründer der Initiative „Palandt umbenennen“, sowie allen Unterstützer:innen und Aktiven, die sich für die Umbenennung der Werke eingesetzt haben.