Psychischer Druck im juristischen Vorbereitungsdienst

Der juristische Vorbereitungsdienst (Rechtsreferendariat) gilt als sehr anspruchsvoll und wird von vielen angehenden Jurist:innen als psychisch belastend empfunden. Dennoch fehlte es bislang an belastbaren Daten zur konkreten Belastungssituation im Referendariat.
Um diese Datenlücke zu schließen, hat die Referendariatskommission (RefKo) des Bundesverbands rechtswissenschaftlicher Fachschaften e.V. (BRF) eine bundesweite, explorative Umfrage unter Rechtsreferendar:innen durchgeführt. Ziel war es, zu erfassen, ob psychischer Druck im juristischen Vorbereitungsdienst empfunden wird, welche Ursachen und Ausmaße er hat und wie er sich konkret auswirkt. Ursprünglich als qualitatives Projekt konzipiert, wurde die Umfrage angesichts des überwältigenden Interesses – 698 Referendar:innen nahmen teil – nachträglich quantitativ ausgewertet.
Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Ein Großteil der Befragten empfindet psychischen Druck, viele berichten von psychischen und physischen Symptomen. Die Ergebnisse dieser Umfrage liefern nicht nur einen ersten Einblick in die Belastungssituation der Rechtsreferendar:innen, sondern verdeutlichen auch einen dringenden Forschungs- und Handlungsbedarf.
Die vollständige Auswertung kann hier abgerufen werden.
Die Exekutive Summary kann hier abgerufen werden.
Hinweis zur Einordnung der Ergebnisse
Wir möchten darauf hinweisen, dass die Ergebnisse dieser Umfrage ausschließlich auf den freiwilligen Angaben der teilnehmenden Referendar:innen beruhen. Es handelt sich um eine nicht-repräsentative Erhebung. Die Daten spiegeln persönliche Erfahrungen und individuelle Wahrnehmungen wider, die nicht zwingend auf alle Rechtsreferendar:innen übertragbar sind.
Die Ergebnisse sollten daher in einem angemessenen Kontext gelesen und mit Blick auf die methodischen Grenzen der Studie interpretiert werden. Zugleich ermöglichen sie wertvolle Einblicke in Problemlagen, die bislang kaum systematisch erfasst wurden. Wir danken allen Teilnehmer:innen für ihre Offenheit und laden dazu ein, die Ergebnisse mit Verständnis für die Rahmenbedingungen der Erhebung zu betrachten.
