Abschlussbericht zur zweiten Umfrage zum psychischen Druck (2022)

Schon zu Beginn der juristischen Ausbildung wird in vielen Erstsemesterveranstaltungen vermittelt, dass das Studium nicht für jede:n etwas sei und eine hohe Abbruchrate bedingt. Dabei fallen häufig Floskeln wie „Sehen Sie sich um – nur jede dritte Person in diesem Raum wird das Examen schreiben“. 

In gewissen Sinne bewahrheitet sich die Voraussage der Professor:innen. Das Jurastudium ist ein Vollzeitstudium, welches den Studierenden viel abverlangt; vor allem mental. Den meisten Studierenden ist spätestens nach einem Semester bewusst, dass Jura zeit- und lernintensiv ist. Jedoch besteht ein Unterschied zwischen Stress und Nervosität in der Prüfungsphase und dauerhaftem chronischem Stress, der – gerade durch die lange Examensvorbereitung – zum Alltag wird. 

Noch immer wird zu wenig über die mentale Belastung im Jurastudium gesprochen. Dies lässt den Eindruck entstehen, dass die psychische Belastung nur ein Einzelphänomen ist und lediglich ein Bruchteil der Studierenden unter dem hohen psychischen Druck leidet. 

Bereits im November 2020 wurde in einem Workshop im Rahmen der Zwischentagung des Bundesverbandes rechtswissenschaftlicher Fachschaften e.V. über die psychische Belastung im Studium gesprochen. Dabei wurden neben den individuellen Einflüssen auch strukturelle Probleme der juristischen Ausbildung in Bezug auf die Studierenden debattiert. 

Um die Bedeutung der Problematik besser zu verstehen, sollte die zweite Umfrage zum psychischen Druck eine Plattform darstellen, in der Studierende ihre Probleme und Missstände offen ansprechen können. 

Die Umfrage zum psychischen Druck soll als Grundlage für die weitere Senkung des psychischen Drucks dienen und dabei nicht nur für die zukünftige Arbeit des BRF, sondern auch für Politik und Universitäten, eine Basis zur ständigen Verbesserung der juristischen Ausbildung darstellen. 

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Zitiervorschlag:
[BRF/Drost, Abschlussbericht Umfrage zum psychischen Druck (2022), S. 1-23]