Die Examensvorbereitung ist die herausforderndste Zeit des Jurastudiums. Umso wichtiger ist es, an
diesen Studienabschnitt planvoll heranzugehen. Dazu gehört auch die vorherige Auswahl des Repetitoriums, wobei – neben der eigenständigen Examensvorbereitung – regelmäßig zwei Alternativen zur Verfügung stehen: kommerzielles und universitäres Repetitorium.
Trotz der Kritik an kommerziellen Anbietern, ein „Geschäft mit der Prüfungsangst“ zu betreiben und anstelle von Methodik eher auf das Auswendiglernen von Detailfragen setzen, sind sie nach wie vor beliebt
wie erfolgreich. So besuchen 59% der Studierenden ein kommerzielles Repetitorium, während lediglich
22% regelmäßig auf das universitäre Angebot setzen.
Grundsätzlich kann das Repetitorium jedoch nur als Ergänzung sowie als Selbstkontrolle des eigenen
Leistungsstands betrachtet werden. Die Kurse sind somit eher „repetitoriale Hilfestellungen“ für den eigenen Lern- und Wiederholungsprozess. Dieser ist dabei – zumindest vom zeitlichen Umfang her – ein
Vollzeitjob, für dessen Erfolg eine tägliche Lernzeit von etwa sechs bis sieben Stunden empfohlen wird.
Während in der Vergangenheit der Besuch eines kommerziellen Repetitoriums quasi unumgänglich war,
finden die universitären Angebote zunehmend höhere Anerkennung. Im Laufe der vergangenen Jahre
wurden Letztere zwar vermehrt aufgebaut, vielerorts sind sie aber noch immer nicht zu ganzheitlichen
Repetitorien herangewachsen.
Im Folgenden werden die verschiedenen Formen der Examensvorbereitung vorgestellt. Dies soll zum
einen dem Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten geben und zum anderen dazu anregen, die
unterschiedlichen Varianten und Modelle zu vergleichen.
Zitiervorschlag:
[BRF/Bauch/Joch, Gutachten 2022: Universitäre Examensvorbereitung, S. 1-12]